Reboot…/Nerven schonen…
So – wie so oft, konnte ich den größeren Abwärtstag am vorletzten Donnerstag „riechen“ und habe entsprechend reagiert…aber, wie schon zwei mal zuvor in diesem Jahr, blieb es dann zunächst bei diesem einen Abwärtstag und die Märkte konnten sich wieder erholen…aktuell geht’s jedoch wieder nach unten…
Fazit bisher:
Ganz OK…die Entscheidung, meine Ölwerte, Freeport etc. zu verkaufen, bzw. hier sogar leicht short zu sein, ist Stand heute richtig. Sowohl ÖL/Ölaktien, Freeport etc. haben unter dem Strich abgegeben…auch traditionelle Autowerte und ein paar andere Aktien bin ich aktuell weiterhin short…in den beiden deutschen Stahlwerten bin ich long geblieben…auch das ist STAND HEUTE alles OK…
Fazit „demnächst“:
Ja, das müssen wir noch abwarten…ich bin aktuell netto short im Markt, jedoch mit nur geringem Hebel, denn:
Reboot/Risikominimierung:
Wie Sie vielleicht wissen, konnte ich im letzten Jahr über 500% Plus erzielen.
Das war zwar recht einfach – aber das ist bereits Geschichte. In diesem Jahr lag ich durch meine weiter hochgehebelten Long-Positionen schon bei über 60% Plus! Jedoch, in jetzt 2-3 Versuchen, einer möglichen Korrektur auszuweichen – incl. Positionsabbau, Neuaufbau etc. – ist diese Performance auf „nur“ noch gut 30% runter.
Dies hat mich dazu bewegt, den Performance-Sack jetzt zuzumachen und mich anders aufzustellen.
Ich habe aktuell auf eine erneute Hochhebelung meiner Positionen verzichtet und habe vor, den Rest der aktuellen Börsenbewegung nur noch mit angezogener Handbremse mitzumachen.
In Zahlen bedeutet das:
Meine Positionierung ist jetzt so gewählt, dass ich im worst case – wenn alle Positionen (long und short) ausgestoppt werden – noch immer 10-15 % Plus in 2021 haben werde. Das wäre im worst case nicht mehr „die Welt“, aber ist auch nicht schlecht…und vielleicht tritt der worst case auch nicht ein…
Chancen/Risiken:
Ich sehe noch immer die Chance, dass sich die Märkte positiv bis zunächst ca. 2022 entwickeln…aber es gibt eben aktuell auch andere Marktvarianten, die ich nicht mehr ausschließen kann…u. a. eine evtl. unmittelbar anstehende kleinere oder größere Korrektur etc.…ich bin mir aber nicht sicher…dennoch bin ich gerade netto short aufgestellt…
Nerven:
Als erfolgreicher Börsenhändler muss man auch sein eigenes Nervenkostüm im Auge haben. Selbst wenn sich die Börsen noch eine gewisse Zeit weiter wie geplant entwickeln, so steigt dennoch auch bei mir aktuell die nervliche Beanspruchung. Ich bin/war jetzt seit März 2020 entgegen aller medialen Horrorberichte/Beeinflussungen extrem long in den Märkten, habe dies auch mit guten Nerven durchgestanden und – war damit extrem erfolgreich. Aber – ich habe auch gemerkt, dass ich von nun an sensibler auf Marktreaktionen reagiere (so bin ich jetzt eben zunächst kurzfristig short, bin mir aber nicht sicher…). Und wenn man als Investor bemerkt, dass das Vertrauen in den Trend nachläßt, dann sollte man reagieren und zunächst den Investitionshebel runterfahren. Und genau DAS habe ich jetzt gemacht – ich operieren quasi aktuell erstmals seit März 2020 ohne Hebel. Denn – Positionen können – selbst wenn sie laufen – nur erfolgreich getradet werden, wenn man auch das passende Nervenkostüm bzw. das volle Vertrauen dazu hat…und aktuell bin ich mir nicht sicher, wohin die Märkte kurzfristig laufen…
Fazit:
Nach dem Mega-Run der Börsen, den wir mit hohem Long-Hebel voll und ganz mitgenommen haben, habe ich nun meine Positionierung deutlich reduziert. Wenn der Markt weiter steigt, so werde ich noch immer daran teilhaben…geht`s – warum auch immer – irgendwann (oder jetzt?) einmal kurz runter oder es kommt eine größere Korrektur, so habe ich alles entsprechend mit Plus abgestoppt bzw. dafür ein paar Shortpositionen aufgebaut. Letztlich denke ich noch immer, dass der Markt bis Mitte 2022 Potential hat/hatte, aber der genaue Weg bis dahin ist mir aktuell unklar…daher bin ich Stand jetzt kurzfristig netto short im Markt und habe keine Hebelung mehr…
Henry Littig
backstagenews.de