RWE kauft Uniper!? Oder – die langweiligste Übernahme des Jahres!?
Mit zurückgehenden Temperaturen endet heute auch meine „Sommerpause“.
Großartiges ist nicht geschehen – unsere „Wetten“ bzw. Prognosen laufen weiter gut bis sehr gut. RWE und Tesla notieren nahe ihren Höchstständen, der Euro läuft wie erwartet nach oben und die Börsentendenz bleibt insgesamt freundlich – vor allem in den USA.
Übernahme von Uniper durch RWE?
Ich hatte Ihnen schon mal geschrieben, dass RWE vermutlich Uniper übernehmen könnte. Aus meiner heutigen Sicht ist ein solcher Schritt deutlich wahrscheinlicher geworden. Warum – dazu später mehr…
Vorweg: das böse Wort „ÜBERNAHME“ beinhaltet normalerweise größere Kursgewinne/Verluste bei den beteiligten Unternehmen.
In diesem Fall – also wenn er eintritt – erwarte ich dies jedoch NICHT! Ich erwarte eine der langweiligsten Übernahmen der Börsengeschichte…jedoch eine mit vielen Gewinnern!
Warum ist die Übernahme möglich/wahrscheinlich?
RWE ist in jedem Fall an Uniper interessiert. Hier können zum einen sogenannte „Carbonpreisrisiken“ gehedged und zum anderen Synergieeffekte generiert werden. Das macht natürlich nur Sinn, wenn der Preis für Uniper nicht zu hoch ist. Und ich glaube, er wird nicht zu hoch sein.
E.ON möchte dagegen Uniper vermutlich loswerden. Man hält aktuell nur knapp 50% an der Bude. Das macht ca. 3,5 Mrd. Marktbewertung. Für ein Unternehmen wie E.ON mit aktuell ca. 21 Mrd. Marktbewertung ist das eher ein Klotz am Bein – und ein wenig „diversifizierter Klotz“ obendrein…
Was wird meiner Meinung nach hier geschehen:
Ich vermute, dass RWE zunächst den Gegenwert von ca. 1 RWE-Aktie für eine Uniper Aktie bieten wird. Sowohl für das E.ON Paket als auch für die freien Uniper-Aktionäre.
Das Resultat wäre:
Ein für alle zunächst kostenneutraler Vorgang. RWE bekommt zum Nulltarif die Chance auf einen Carbon-Hegde und spürbare Kostensynergien und die freien Uniper-Aktionäre profitieren exakt in gleichem Maße.
Die Rolle von E.ON ist dagegen noch unklar. Entweder man verabschiedet sich mit 3,5 Mrd. Cash…oder man erhält für seine Uniper-Aktien im gleichen Verhältnis RWE-Aktien und profitiert somit exakt genauso wie RWE und die freien Uniper-Aktionäre und erhält zudem mit dem neuen RWE-Anteil eine deutlich diversifiziertere Anlage (denn RWE besteht dann aus RWE, Uniper UND Innogy!)
EVTL. – „DARF“ E.ON in diesem Deal seinen Anteil an RWE sogar etwas aufstocken – und gewinnt dadurch einen größeres Stück eines besseren Kuchens. Im Gegenzug wird man dann dieser „kostenneutralen“ Übernahme zustimmen. (am ganz langen Ende wäre RWE dann übrigens wiederum ein perfekter Übernahmekandidat für E.ON selbst..aber das ist eine andere Geschichte)
Fazit:
Es gibt NUR Gewinner und im Falle der Übernahme keine großen Kurskapriolen. Bzw. – diese gibt es evtl. schon VOR der Übernahme in allen drei Aktien – und zwar werden die Vorteile dieser Transaktion durch steigende Kurse in allen drei Titeln vorweggenommen…was „komischerweise“ auch gerade geschieht.
Am TAG X könnten die Werte dann sogar alle oder teilweise etwas nachgeben (je nach dem, wie der DEAL genau aussieht) – aber eben nur ein Stück der Vorabgewinne, die evtl. jetzt schon aufgebaut werden.
Fazit 2:
Und wieso ist die „Übernahme“ für mich jetzt wahrscheinlicher geworden? Das kann man recht einfach an den Aktiencharts erkennen. Aus meiner Sicht hat man sich irgendwann in Juni auf diesen Deal „grob“ geeinigt und diesen evtl. gegen Ende July fix „verabredet“…
UND – oh Wunder – spätestens seit diesem Termin laufen die Kurse von RWE und Uniper mehr oder weniger exakt GLEICH. Das kann natürlich auch Zufall sein…
Falls diese „Übernahme“ kommt – erwarte ich diese noch in diesem Jahr…denn sollte der kursmäßige Gleichgang der beiden Aktien anhalten, wird das bald nicht nur mir auffallen – und dann müssten die Karten aufgedeckt werden.
Fazit 3:
Diese Annahmen hier habe ich frei erfunden und nur über Logik, Berechnungen und Kursbeobachtungen erstellt. Dennoch glaube ich persönlich daran…
Fazit 4:
RWE ist und bleibt mein Favorit Nr. 1 im DAX!
Fazit 5:
„Vermutlich“ wird RWE auch eine meiner Favoritenaktien für das Jahr 2018 werden – das kann ich Ihnen jetzt schon sagen, denn aus meiner heutigen Sicht traue ich bis Ende 2018 keinem DAX-Wert mehr zu – obwohl sich RWE seit meiner ersten „Empfehlung“ im Dezember 2016 bereits knapp verdoppelt hat.
Fazit 6:
Aber – da der Ball rund ist und das Spiel 90 Minuten dauert – „schaun mer mal“
Henry Littig
backstagenews.de