Sicher haben Sie schon bemerkt, dass ich in den letzten Wochen und Monaten kaum etwas zur „Euro-Krise“ zum Besten gebe…
Mit gutem Grund!
Der Frühling ist da und alle freuen sich. Und das ist auch gut so!
Dagegen haben Kommentare zur Euro-Krise doch eher einen depressiven Charakter – und das wollte ich Ihnen eben nicht zumuten.
Aber – es darf auch manchmal gelacht werden, wenn es etwas NEUES zur Euro-Krise gibt:
Hier ein Beispiel:
Vor kurzem hat EZB-Chef Draghi gesagt:
„Die EZB hat nun genug getan – jetzt ist wieder die Politik am Zuge!“
Ist das nicht lustig?
Ganz ehrlich – ich habe fast Tränen in den Augen, wenn ich diese Zeile schreibe…obgleich ich noch nicht ganz sicher bin, ob sie dem offensichtlich großen Humor des Herrn Draghi zu verdanken sind.
Denn möglicherweise sind es auch nur Tränen der Hilflosigkeit, die ich bei diesen Worten empfinde.
Denn eins ist klar:
Die EZB hat in der Krise reagiert! Natürlich zu spät, nicht entschlossen genug etc.
Aber – man muss der EZB zumindest zu Gute halten, dass sie mit massiven direkten oder indirekten Anleihe-Käufen sogar über die Grenzen des Erlaubten hinausgegangen ist.
Und jetzt? Jetzt wird die Verantwortung – auch zu Recht – an die Politik „zurückgegeben!“
Doch was das bedeutet, wissen wir!
Es bedeutet nichts anderes als eine Rückkehr zum Nichtstun!
Im Grunde ist das zum WEINEN, aber ich habe mich entschlossen, diese verantwortungslose politische Depression nicht mehr an mich heranzulassen und dem Ganzen lieber ein Lachen abzugewinnen.
Meine kurze, prägnante und antidepressive Einstellung zum Thema „Eurokrise“ hat sich derweil auch nicht geändert – warum auch?
Sie lautet:
A) Griechenland – das gibt nichts…
B) Bei Griechenland wird`s nicht bleiben…
Zur Börse:
Hier liegen wir weiterhin richtig. Und ich sehe auch keinen Grund, an der Marktsicht etwas zu ändern.
D. h.: Anleger bleiben cash, Trader gehen immer an den Hochpunkten short und decken unten ein…aber unten nicht long gehen!!!
Noch letzten Donnerstag wurde ich gefragt, welcher Dax-Wert noch einen Leerverkauf wert sein könnte, da die laufenden Short-Empfehlungen Metro, Sony und Panasonic ja schon sehr stark gelaufen sind.
Nach kurzer Durchsicht der Charts kam ich auf Siemens.
Warum? Nun, Siemens ist eine Top-Firma, gute Bilanzen, tolle Produkte, etc., etc..
Aber – genau das könnte das zukünftige Problem von Siemens sein.
Das Unternehmen kommt mir z. Zt. viel zu schwerfällig vor. Quasi der „Sony-Effekt“ – viele tolle Produkte, aber keine Käufer. Da sind „Einprodukt-Unternehmen“ wie Apple etc. im Augenblick stark im Vorteil.
Die jüngsten Zahlen von Siemens waren nicht berauschend – das könnte wie bei Sony ein Trend sein, der nur sehr schwer umkehrbar ist.
Der Chart sieht aktuell ebenfalls nicht besonders vertrauenerregend aus.
Daher gehe ich davon aus, dass der Siemens-Kurs in Zukunft eher nachgibt als ansteigt, zumindest jedoch den Markt underperformen wird.
Die extrem hohe Dividendenrendite ändert daran möglicherweise auch nichts. Was nützt Ihnen eine Dividende von z. B. 3 Euro pro Aktie, wenn der Kurs bis dahin 10 – 20 Euro abgibt, und/oder die Dividende dann in Zukunft gekürzt wird?
Richtig – nichts!
Fazit:
Man „muss“ Siemens nicht shorten – aber von den DAX Unternehmen sieht Siemens z. Zt. mit am schlechtesten aus…
Bis dahin
Henry Littig
Backstagenews.de