Gestern Morgen sprach ich noch mit einer Kollegin über die aktuelle Marktentwicklung – und sah zunächst keine Veranlassung, meine grundsätzlich optimistische Markteinschätzung zu ändern.
Gestern Nachmittags änderte ich dann meine Meinung. So schnell kann`s gehen.
Als ich den gestrigen Artikel online stellte, war es genau 16:30 (bis die letzten Emails rausgehen, können allerdings noch mal 3 – 4 Stunden vergehen),
D. h. sowohl die europäischen als auch die US-Märkte notierten quasi auf dem Hoch. Ein, zwei Stunden später gab es dann eine deutlichere Korrektur an den US-Börsen – das Timing war also „bislang“ perfekt.
„Bislang“ wohlgemerkt. Denn ob sich aus diesem „Korrektürchen“ wirklich eine kurz-, mittel- oder gar langfristige Beruhigung der Märkte entwickelt, ist noch unklar. Denn während ich eine solche Bewegung wie gestern zu ca. 80 – 90 % „riechen“ kann, ist die Quote für längerfristige Bewegungen natürlich nicht so hoch.
Dieser Rückzug hat auch taktische Gründe. Zum einen ist es nur sehr selten ein Fehler, genau auf einem Hoch auszusteigen, zum anderen traue ich dem ganzen „Braten“ ohnehin nicht so ganz. Die Börsenentwicklung in den letzten Monaten erscheint mir doch zuu künstlich zu sein, als dass man jede Bewegung der „Puppenspieler“ vorausahnen könnte.
Und so könnte eine wie auch immer aussehende Einigung für die Griechen – auch bzw. gerade wenn sie positiv ausfällt – zu einer Abschwächung der letzten Euphorie an den Börsen führen.
Spass machte zuletzt noch die Apple-Aktie. Wie Sie wissen, ist die Apple-Aktie schon seit Jahren m. M. n. das einzige Papier, dass man noch mit wirklich gutem Gewissen kaufen und halten konnte. Die Geschäftsentwicklung war/ist einfach zu gigantisch. Jedoch ist die Aktie trotz der jüngst gesehenen 500 $ sicherlich ein wenig hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
Doch wie heißt es so schön? Was der eine gewinnt, muss der andere verlieren! Z. B. war die Entwicklung von Metro im letzten Jahr eher unterirdisch. Ins Jahr gestartet als eine meiner Favoritenaktien, lag ich da doch stark daneben.
Und auch für das laufende Jahr sehe ich die Entwicklung von Metro zunächst skeptisch, d.h. hier setze ich auf weiter sinkende Kurse.
Die „Schnellanalyse“ sagt: Wenn die ganze Welt auf iPhone und Samsung Galaxy umsteigt – wer kauft dann noch eine Digicam im Mediamarkt?
Aber auch hier muss die Zukunft erst zeigen, ob die vom Metro-Vorstand umgesetzten Massnahmen Wirkung zeigen.
Wenn man jedoch bedenkt, wie einfach und schnell und kampflos sich der Ex-Vorstand von Metro verabschiedet hat – und m. M. n. hatte dieser Mann „Ahnung vom Geschäft“ – dann sind zumindest Zweifel angebracht.
Fazit:
An den Märkte sollte man z. Zt. eher auf Cash setzen. Wenn`s dennoch weiter hoch geht – nicht traurig sein…die nächste Chance wird kommen.
Bis dahin
Henry Littig
backstagenews.de